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Donnerstag, 21. Januar 2016

Bahnfahren im Jahr 2016

Nachdem ich viele Jahre nicht mehr längere Strecken mit der Bahn gefahren bin, war es nun mal wieder soweit und ich durfte mich auf das Abenteuer Bahnreise einlassen.

Geplant war eine ca. dreieinhalbstündige Fahrt mit zweimal umsteigen und teilweise recht knappen Umsteigezeiten.
Am ersten Abend sollte es in die eine Richung gehen und am zweiten Abend wieder zurück. Alles begann damit, dass bereits der erste Zug mit ca. 30 Minuten Verspätung an den Start ging. Angeblich sorgten technische Problem für diese Verzögerung und das Erreichen des Anschlusszuges war quasi schon vom Start weg ausgeschlossen.
Im Zug war alles recht aufgräumt und ausreichend sauber. Die Mitreisenden waren angenehm und man merkte kaum, dass man mit gut 180 km/h über die Gleise flog.
Nach gut zwei Stunden Fahrzeit erreichter der ICE, mit nun schon fast 40 Minuten Verspätung, den ersten Umsteigebahnhof. Eisige Kälte erwartete die Reisenden auf dem kalten und zugigen Bahnsteig. Da der Anschlusszug längst weg war, musste eine Alternative gefunden werden und zum Glück fuhr etwa eine Stunde später ein weiterer ICE in die gewünschte Richtung. Das Warten am Bahnhof konnte man mit einer heißen Tasse Kaffee überbrücken und schnell stand man wieder auf dem ungemütlichen Bahnsteig. Hier könnten windgeschützte Bereiche, zum Beispiel aus Glas, dem Reisenden das Warten wesentlich angenehmer gestalten.
Der alternative Anschlusszug war einigermaßen pünklich, doch mich besorgte die erneut sehr knapp bemessene Umsteigezeit am letzten Umsteigebahnhof. Die Fahrt war, im Gegensatz zur ersten Etappe, mit 30 Minuten wesentlich kürzer. Die Verspätung des zweiten Zuges fiel nicht weiter ins Gewicht, da der letzte Zug als Regionalzug auf den ICE wartete und man dadurch schnell wieder im warmen Wagen saß. Hier kamen dann noch einmal gut 20 Minuten unplanmäßige Reisezeit hinzu, weil dieser Zug dann auch an jeder noch so kleinen Station halten musste und nicht, wie der eigentlich geplante Zug, an einigen vorbeifuhr.

Die Heimreise am Folgeabend gestaltete sich dann zum Glück relativ planmäßig, obwohl auch hier gleich der erste Zug 10 Minuten zu spät kam. Da aber wohl alle Züge in diesem Verspätungsfenster lagen, fiel es kaum auf und der letzte Zug holte, bei einer Geschwindigkeit von 230 km/h, sogar noch Zeit heraus, so dass man am Ende doch noch pünktlich am Heimatbahnhof ankam.

Mein Fazit: 
Das Reisen mit der Bahn hat durchaus seine angenehmen Seiten und die Züge vermitteln dem Reisenden schon ein gutes Reisegefühl, aber die Bahnsteige sind noch ebenso zugig und kalt wie vor vielen Jahren und das Warten auf den Zug wird zur Qual, wenn das Wetter nicht gerade angenehme, windstille 22 Grad bietet.

Die Alternativen:
Das Flugzeug erreicht nicht jeden Ort in Deutschland und ist auch etwas teuerer, aber das Reisen ist wesentlich angenehmer, da man sich ja meist nur in geschlossenen Räumen aufhält.
Das Auto kostet auch nicht wenig und hinzu kommt noch der Stress im Straßenverkehr. Auch hier ist man abhängig von der Witterung und hat bei Schnee und Eis auch so manche Verzögerung.