Ganz Deutschland ist im Streik, möchte man meinen, wenn man die Schlagzeilen der letzten Wochen liest. Da streiken zum wiederholten Male die Lokführer und nun, auf unbestimmte Zeit, auch die Erzieherinnen und Erzieher.
Grundsätzlich ist es ja völlig verständlich, dass Arbeitnehmer von ihrem Streikrecht gebrauch machen, doch am Streikverhalten der Lokführer lässt sich durchaus ein Machtkampf zwischen den Gewerkschaftsfunktionären und dem Bahnvorstand erkennen. Ein gewisses Verständnis ist bei den betroffenen Pendlern und Reisenden sicher vorhanden, doch ganz bestimmt nicht mehr beim neunten Streik innerhalb eines Jahres. Die Wahrscheinlichkeit, dass es nach einer solchen Streikwelle weniger zahlende Kunden gibt, ist durchaus gegeben und damit wächst die Gefahr von Arbeitsplatzabbau.
Aktuell sind auch die Eltern von Kindern betroffen, denn die Kindertagesstätten und Schulhorts werden bestreikt. Was also tun, wenn das Kind nicht in den Kindergarten kann und auch Oma und Opa viel zu weit entfernt wohnen? Wie will man denn zurechtkommen, wenn man selber berufstätig ist? Der eigene Arbeitgeber hat kein Verständnis und die Urlaubstage sind meist knapp und verplant. Doch auch eine Krankschreibung ist kein echter Ausweg, auf Grund der unbestimmten Länge des Streiks.
Alles in Allem ist es kompliziert. Für die Streikenden ebenso, wie für die Betroffenen.
Überall in der Gesellschaft stößt man an Grenzen. Beim Streiken offenbar nicht. Vielleicht sollte man hier mal nachbessern!?
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